Gemeinsame Präambel der sächsischen Hochschulen für das Studium generale
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- 20. November 2009
Das Studium generale geht aus dem gemeinsamen Verständnis von Hochschulen als demokratische Institutionen für Bildung und Ausbildung hervor und genießt dabei den besonderen Schutz des Grundgesetzes. Das Studium generale erfüllt in besonderer Weise den Bildungsauftrag der Hochschulen, wobei die intellektuelle Auseinandersetzung eine wichtige Grundlage des Lehrens und Lernens sowie der Forschung ist.
Dies wird im Studium generale in einem stetigen Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden, sowie zwischen Hochschule und Gesellschaft gepflegt. Das Studium generale vermittelt grundlegende Fähigkeiten, die über das fachliche Wissen im engeren Sinne hinausgehen und versucht eine grundsätzliche Lernkompetenz, soziale und kulturelle Kompetenz sowie ethisches Denken auszuprägen. Es bietet einen Zugang zu einer produktiven Streitkultur und Kommunikationsfähigkeit sowie zu fachübergeifendem Denken und Arbeiten, das auch über die Interdisziplinaritäten verschiedener Fächerkanonizes hinausgeht. So wird es möglich, den Anspruch der Wissenschaft auf Wahrhaftigkeit und die Konkurrenz von Ideen und ihrer praktischen Realisierung gemeinsam zu erfahren. Das Studium generale ist damit ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Hochschulbildung.
Das Studium generale ist im Spannungsfeld zwischen Lehre, Forschung und Gesellschaft angesiedelt und beschäftigt sich mit komplexen, fachübergreifenden Themen. Dabei zielt es vor allem auf:
- die Erweiterung des Fachwissens durch Vernetzung und Grenzüberschreitung von Wissensgebieten
- die Vermittlung historischer und zukunftsbezogener Sichtweisen
- die Vermittlung reflektierender und intellektueller Analysen
- die Entwicklung und Förderung von sozialer, kultureller und ethischer Kompetenz
- die Förderung des wissenschaftlichen und kulturellen Austausches über Ländergrenzen hinweg
- den Austausch zwischen aktueller Forschung und Lehre
- die Interaktion zwischen der Hochschule und Gesellschaft auch in ihrem regionalen Kontext
Die folgenden sächsischen Hochschulen bieten unter der gemeinsamen Präambel unter verschiedenen Bezeichnungen und in unterschiedlicher Form ein Studium generale an:
- Studium generale an der Technischen Universität Chemnitz
- Studium generale an der Technische Universität Dresden
- Studium generale an der Technische Universität Bergakademie Freiberg
- Studium universale an der Universität Leipzig
- Studium fundamentale an der Hochschule Mittweida
- Studium fundamentale an der Hochschule Zittau/Görlitz
- Studium generale an der Hochschule für Technik, Wirtschaft u. Kultur Leipzig
- Studium generale an der Westsächsischen Hochschule Zwickau
- Studium generale an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Die Belegung und Leistungen von Veranstaltungen des Studium generale werden gegenseitig anerkannt. Die konkreten Ziele, Ausformungen und Programme sind den Publikationen und Homepages der Hochschulen zu entnehmen.
Die Studia generalia der einzelnen Hochschulen sind im "Arbeitskreis Studium generale Sachsen" zusammengeschlossen. Das Studium generale in Sachsen strebt auch Kooperation und Informationsaustausch über die Landesgrenzen hinaus an.
Im November 2001 vom Arbeitskreis Studium generale Sachsen auf seiner Zusammenkunft in Chemnitz verabschiedet.
Die Namen der Hochschulen wurden gemäß dem SächsHSG 2008 aktualisiert.